Die landschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrhunderte hatte nicht nur Auswirkungen auf ihr Erscheinungsbild. Flora und Fauna sind z.T. massiv von der Austrocknung und Umgestaltung betroffen. Zum "Tag der Fische" (22. August) haben wir den Anglerverband Leipzig e.V. um ein Portrait eines typischen Auenfisches gebeten:
Die Barbe (Barbus barbus)
Nach diesem typischen Flussfisch aus der Karpfenfamilie wurde eine ganze Fließgewässerregion benannt - die Barbenregion. Die hiesigen Flüsse, zum Beispiel Elster, Pleiße und Mulde vom Hügelland bis in die Leipziger Tieflandsbucht gehören dazu. Mit einer maximalen Länge von bis zu 90cm und einem Gewicht bis 8,5kg gehört die Barbe zu den größten einheimischen Karpfenfischen. Der relativ lange Kopf endet mit einem unterständigen Maul, das die Nahrungsaufnahme am Gewässerboden erleichtert. An der Oberlippe befinden sich 4 Barteln, deren Geschmacksrezeptoren die Nahrungssuche unterstützen. Barben ernähren sich hauptsächlich von Insektenlarven, Würmern und Mollusken. Während Jungfische gerne auch ruhigere, geschützte Flussabschnitte aufsuchen, halten sich die erwachsenen kräftigen, walzenförmigen Barben auch gern in der Hauptströmung auf. Zum Ablaichen suchen die, in dieser Zeit geschützten, Barben überströmte Kiesflächen auf.
Ursprüngliche Flussauen mit ihrem Wechsel zwischen schnellfließenden Abschnitten und ruhigeren Flussschlingen und Altarmen werden den Lebensansprüchen der Barbe am besten gerecht. Aufgrund der heute oft querverbauten und angestauten Flüsse mit wenigen freifließenden Abschnitten und fehlenden oder funktionsuntüchtigen Fischaufstiegshilfen hat es die Barbe in unseren Auenflüssen nicht immer leicht.