Am 29. Oktober hatte Leipzigs Bürgermeister für Umwelt, Ordnung und Sport, Heiko Rosenthal, zur Fahrradtour in den Leipziger Auwald eingeladen. Ziel der Exkursion war es, Vertreterinnen und Vertreter der Presse direkt im Projektgebiet über den aktuellen Stand des Projekts „Lebendige Luppe“ zu informieren.
Im Juni 2012 war der Startschuss des Projekts: Südlich der Neuen Luppe sollen verschiedene Altläufe zwischen der Stadt Leipzig und dem Luppewildbett auf dem Gebiet der Stadt Schkeuditz zu einer Fließstrecke von bis zu 16 Kilometer Länge verbunden werden. Das Wasser wird im Bereich von Kleiner Luppe und Nahle entnommen und teils über ehemalige, heute trockengefallene Wasserläufe oder neu anzulegende Verbindungsgräben in die betroffenen Auenbereiche transportiert.
„Für die Stadt Leipzig sind der Erhalt und die Entwicklung des unter Naturschutz stehenden Auwaldes aus stadtklimatischer Sicht, aus Naherholungssicht und als nachhaltiger forstwirtschaftlicher Standort von großer Bedeutung“, sagte Bürgermeister Rosenthal. "Unter dem Motto ,Wertvolle Vielfalt erhalten‘ versteht sich das Projekt ‚Lebendige Luppe‘ als Beitrag zur Entwicklung einer aktiven, die biologische Vielfalt fördernden Lebensader, die der Stadt Lebensqualität verschafft.“
Die Revitalisierung erfolgt voraussichtlich in vier Bauabschnitten: die Gewässerentwicklung von der Einleitung bis zur Mündung in den Burgauenbach (circa 4 Kilometer Fließstrecke), die Renaturierung des Bauerngrabens bis zur Waldspitze (2 Kilometer), die Wiederherstellung der Heuwegluppe von der Waldspitze bis zur Mündung in die Alte Luppe/Neue Luppe (5 Kilometer) und die Revitalisierung des ehemaligen Zschampertbetts von der Mündung in die Alte Luppe bis ins Luppewildbett (4,5 Kilometer). Als Realisierungsende ist das Jahr 2025 vorgesehen. Der erste Gewässerabschnitt von der Einleitung aus Kleiner Luppe und Nahle bis zur Mündung in die Neue Luppe (Waldspitze, Bauerngraben-Siel) wird voraussichtlich in den Jahren 2018 oder 2019 Wasser führen. Parallel zu den Baumaßnahmen der Stadt Leipzig nimmt sich der NABU Sachsen der Revitalisierung von Wasserläufen nördlich der Neuen Luppe im Bereich der Papitzer Lachen bei Schkeuditz an.
Die Radtour mit Bürgermeister Heiko Rosenthal startete an der Gustav-Esche Straße, führte am Nahle-Auslassbauwerk vorbei zu Bauerngraben und Burgauenbach. Erklärt wurden die vorhandenen Strukturen, die Gestaltung naturnaher Gewässer sowie das mögliche Zusammenspiel mit dem Nahle-Auslassbauwerk. Heiko Rosenthal: „Ein großes Ziel ist es, mit dem Projekt Lebendige Luppe auentypische Prozesse zu fördern, die auentypische Arten- und Biotopstruktur zu entwickeln sowie die Ökosystemdienstleistungen des Auensystems nachhaltig nutzbar zu machen.“ Am Siel (verschließbarer Gewässerdurchlass im Deich) des Bauerngrabens endete die Exkursion – hier wird der Fluss 2018/2019 in die Neue Luppe fließen, bevor die nächsten Bauabschnitte realisiert werden.