Da waren sich alle einig: „Wir wollen die Dynamisierung der Nordaue vorantreiben“ leitete Frau Kunath, Leiterin des Amt für Stadtgrün und Gewässer der Stadt Leipzig das Gespräch mit Leipziger Umweltverbänden am 21. August ein. Das Projekt „Lebendige Luppe“ ist ein Baustein auf diesem Weg, den die Verbände begrüßen. Im März 2014 verfassten Ökolöwe, NuKLA, NABU-Regionalverband und einige andere lokale Vereine das Positionspapier „Lebendige Burgaue?“, in dem sie den Neubau des 1954 erbauten Nahleauslassbauwerkes kritisieren. Das Nahleauslassbauwerk reguliert die natürlichen Hochwasser in der Burgaue und trägt so zur fortschreitenden Austrocknung der Hartholzaue bei. Die nordwestliche Aue Leipzigs und Schkeuditz leidet unter den Folgen des Baus der Neuen Luppe in den 1930er Jahren, die sich aufgrund ihres Sedimetenhungers immer stärker in das Flussbett einschneidet und so den natürlichen Grundwasserspiegel der umgebenden Auenlandschaft senkt. Zum Teil sind bereits deutliche Schäden der Austrocknung in der Vegetation zu erkennen. Das Projekt „Lebendige Luppe“ bietet auch nach Auffassung der Umweltverbände jedoch die Möglichkeit der fortschreitenden Austrocknung entgegenzuwirken. Um mögliche Anpassungen der ursprünglichen Planungen des Projektes zu diskutieren, trafen sich Vertreter der Vereine NukLA und Ökolöwe mit Mitarbeitern des Projektes „Lebendige Luppe“ zu einem Gespräch. „Mit Hilfe von Modellierungen loten wir alle Chancen aus, die im Projekt möglich sind.“ sagte Dr. Anett Krüger, Wissenschaftlerin am Institut für Geographie der Universität Leipzig. Frau Dr. Krüger ist Mitarbeiterin der naturwissenschaftlichen Begleitforschung im Projekt. Die Wissenschaftler prüfen, welche Bedingungen zur Erhaltung und Entwicklung der Aue nötig sind, um die wasserbaulichen Maßnahmen im Projekt ableiten zu können. Auch eine Erhöhung der bisher geplanten Wassermengen zur Einleitung in den neuen Fluss, wie von den Verbänden gefordert, schließen die Projektmitarbeiter nicht aus. „Das Ziel ist eine funktionierende Hartholzaue“ fasste Dr. Follner (BfN) zusammen. Auch da sind sich alle einig. An diesem Strang werden wir auch in Zukunft gemeinsam ziehen.