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Filmbeitrag aus dem Projekt Lebendige Luppe blickt auf Revitalisierungsmaßnahmen in der Burgaue zurück

Zur Rettung des Auenökosystems sind weitere Anstrengungen notwendig

Durch die Revitalisierungsmaßnahmen in der Burgaue aus dem Frühjahr 2023 können bis zu 30 Hektar Auwaldfläche im Leutzscher Holz und in der Burgaue mit Wasser aus dem Burgauenbach versorgt werden. | Foto: Michael Vieweg | UFZ Leipzig
Durch die Revitalisierungsmaßnahmen in der Burgaue aus dem Frühjahr 2023 können bis zu 30 Hektar Auwaldfläche im Leutzscher Holz und in der Burgaue mit Wasser aus dem Burgauenbach versorgt werden. | Foto: Michael Vieweg | UFZ Leipzig

Zuletzt war der Leipziger Auwald und die Notwendigkeit für weitere Revitalisierungsmaßnahmen zu dessen Rettung Inhalt etlicher Medienberichte. Ein neuer Filmbeitrag aus dem Projekt Lebendige Luppe stellt bisherige Maßnahmen zur Wiedervernässung des Leutzscher Holz und der Burgaue im Leipziger Auwald vor. Neben Erläuterungen zu den Maßnahmen und Eindrücken zu den erzielten Erfolgen gibt der Film einen Eindruck, wie auentypische Überflutungen im Leipziger Auwald aussehen und einen Ausblick auf zukünftige Maßnahmen.

Die Stadt Leipzig, der NABU Sachsen und der Freistaat hatten schon in den 1990er-Jahren begonnen, mit der Schaffung des Burgauenbaches die Wasserversorgung der Aue zu verbessern. In diesem Frühjahr konnten am Burgauenbach weitere Maßnahmen aus dem Projekt Lebendige Luppe umgesetzt werden, die im Zuge einer Evaluierung des Burgauenbaches durch den NABU Leipzig initiiert wurde. Außerdem wurde das Einlaufbauwerk am Elsterbecken durch die Stadt Leipzig in Kooperation mit der Landestalsperrenverwaltung instandgesetzt, sodass wieder bis zu 500 Liter Wasser pro Sekunde in den Gewässerlauf fließen können. In Verbindung mit der Entnahme von Uferverwallungen und der gezielten Anbindung von Senken sind bei höheren Durchflüssen somit auch Ausuferungen in den Auwald möglich.

In eindrücklichen Bildern zeigt der Film das Ergebnis dieser Maßnahmen. So konnten dieses Frühjahr auf einer Fläche von bis zu 30 Hektar im Leipziger Auwald flächige Überflutungen beobachtet werden. Die selektive Wirkung auf nicht auentypische Baumarten wurde durch Absterben vor allem von jungem Spitz- und Bergahorn bereits deutlich. Das erlaubt einen optimistischen Blick in die Zukunft. Die Auswirkungen der Maßnahmen in der Burgaue werden wissenschaftlich durch das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ und die Universität Leipzig begleitet. Neben der Dauer und Höhe der Überflutungen mittels moderner Messtechnik, werden Eigenschaften des Bodens, ausgewählte Tierarten sowie der Zustand der Bäume und die krautige Vegetation des Auwalds erfasst, um die Wirkungen entsprechend einordnen zu können.

An den bisherigen Revitalisierungsmaßnahmen hat eine Vielzahl an Akteuren vor und hinter den Kulissen mitgewirkt. Eine solche gute und intensive Kooperation aller Akteure ist auch in Zukunft wichtig für weitere Vorhaben zum Erhalt der Artenvielfalt und der Ökosystemleistungen im Leipziger Auensystem. In diesem Zusammenhang ist auch wichtig, dass die Leipzigerinnen und Leipziger die Maßnahmen unterstützen. Die Auswertung der letzten Kommunalen Bürgerumfrage zur Aue legt nahe, dass die Leipziger Bevölkerung der Aue zwar hohe Bedeutung beimisst, die Kenntnisse sowohl über ökologische Zusammenhänge als auch über Programme und Maßnahmen zu Schutz der Aue jedoch noch nicht ausreichend verbreitet sind.

Aktuelle Ergebnisse aus der Projektpraxis sollen am 17. November bei der Abschlussveranstaltung im Projekt Lebendige Luppe vorgestellt werden. 

Es werden externe Inhalte von YouTube.com (https://www.youtube.com/watch?v=ZjDK5sScefQ) geladen.

Hintergrund

Die Elster-Luppe-Aue zwischen Leipzig und Schkeuditz leidet unter den wasserbaulichen Maßnahmen des letzten Jahrhunderts, wodurch der dortige Hartholzauenwald sich zunehmend in einen Eichen-Hainbuchen-Mischwald entwickelt. Daneben sind vor allem auentypische, temporäre Gewässer, wie Lachen und wassergefüllte Senken, durch den Mangel an Wasser und Dynamik selten geworden. Wie vielerorts im Bundesgebiet sind Aue und Fließgewässer getrennt und teils verhindern Deiche, dass das Wasser die Aue erreichen kann. Im Projekt Lebendige Luppe wird daran gearbeitet, den Wasserhaushalt in der Auenlandschaft zu verbessern, ihre biologische Vielfalt zu erhalten und zu entwickeln. Denn mit dem Verlust der Lebensräume geht ein Verlust von an diese Bedingungen angepassten Arten einher. Nicht zuletzt nützen funktionierende Ökosysteme auch der Gesundheit, dem Wohlergehen und dem Wirtschaften der Menschen.

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