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Rückblick zur Infoabend-Exkursion entlang des Burgauenbachs

Während der Exkursion durch die Burgaue gab es einen regen Informationsaustausch. | Foto: Kathleen Burkhardt-Medicke | NABU Sachsen
Während der Exkursion durch die Burgaue gab es einen regen Informationsaustausch. | Foto: Kathleen Burkhardt-Medicke | NABU Sachsen

Seit Januar 2020 mit Beginn der neuen Förderperiode des Projekts Lebendige Luppe wurde der Burgauenbach, Ende der 90er Jahre als Wiedervernässungsprojekt der Stadt Leipzig und des NABU eingeweiht, in das Maßnahmenprogramm aufgenommen und soll in diesem Rahmen, basierend auf einer Evaluation des NABU Leipzig, hinsichtlich seiner ökologischen Durchgängigkeit und sonstiger Lebensraumbedingungen aufgewertet werden.

Um anschaulich über die geplanten Maßnahmen zu informieren, wurde der Infoabend am 21. Juli in Form einer Exkursion entlang des Burgauenbachs gestaltet. Während der Wanderung gab es viele Informationen zur Entstehungsgeschichte des Bachs, der durch die Verbindung von historischen Fließgerinnen erschaffen wurde. Außerdem stellte Philipp Wöhner, Referent und Mitarbeiter des NABU Sachsen im Projekt Lebendige Luppe, die Ergebnisse der 2019 durch den NABU Leipzig durchgeführten Lebensraumevaluation und die sich daraus ergebenden Maßnahmenvorschläge für Bachstandorte mit Verbesserungsbedarf vor Ort vor.

Bachstandorte mit Verbesserungsbedarf sind zum einen das Bachbett selbst, dem wichtige Strukturelemente wie Abbruchkanten, Quer- und Längsbänke sowie Prall- und Gleithänge fehlen, sowie die vielen ökologisch nicht gut durchgängigen Durchlässe entlang des Bachs, von denen einer während der Exkursion besichtigt wurde. Hier berichtete der Referent Philipp Wöhner, der an der Vorplanung der Aufwertungsmaßnahmen am Burgauenbach beteiligt ist, dass der Durchlassdurchmesser zu gering sei und dadurch die ökologische Durchgängigkeit des Fließgewässers eingeschränkt wird. Dieser Zustand kann durch eine Neugestaltung der Durchlässe mit einem breiteren Fließquerschnitt und einer natürlich ausgeprägten Sohle mit Sohlsediment korrigiert werden. Aber auch die derzeitige Situation an den Waldspitzlachen ist bedenklich. Durch illegale Schachtungen wird dauerhaft Wasser aus dem Burgauenbach in die Waldspitzlachen geleitet, was viele negative Effekte für die Waldspitzlachen und ihre Flora und Fauna mit sich bringt.

Standorte mit Vorbildcharakter sind dagegen beispielsweise ein auch vom Waldweg aus sichtbarer Altarm, der nun als Stillwasserbereich besonders Amphibien einen Rückzugsraum bieten kann. Ein zweiter positiver Standort sind die Überflutungsflächen entlang des Burgauenbachs im Leutzscher Holz, welche bis zum Defekt des Einlassbauwerks an der Nahle in den Burgauenbach regelmäßig geflutet wurden und nun bereits wieder eine für den Leipziger Hartholzauwald charakteristischere Baumartenzusammensetzung zeigen.  

 

Zum Hintergrund: Der Burgauenbach ist das Ergebnis eines Wiedervernässungsprojektes der Stadt Leipzig und des NABU Sachsen und wurde vor 21 Jahren als eines der ersten Projekte in Sachen Auenschutz in Leipzig in Betrieb genommen. Der Bach sollte ebenso die Waldspitzlachen, ehemalige Lehmstiche und heutiges Amphibienrefugium, vor dem Austrocknen schützen. 2019, zwanzig Jahre später, wurde der Burgauenbach hinsichtlich seiner Bedeutung als Auenlebensraum vom NABU Leipzig evaluiert und es wurden durch diesen ebenso entsprechende Vorschläge zur Aufwertung erarbeitet. Außerdem hat der NAJU Leipzig seit einigen Jahren eine Bachpatenschaft für den Burgauenbach übernommen und ist damit zweimal jährlich für die Säuberung der Durchlässe zuständige und  berichtet der Stadt Leipzig, wo es Probleme am Bach gibt und was getan werden sollte.  

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