Unter der fachkundigen Führung des Mollusken-Experten Frank Borleis erkundeten wir den Auwald zwischen Leipzig und Schkeuditz und begaben uns auf die Suche nach den Schnecken, die der aktuellen Trockenperiode noch trotzen können. An den wenigen feuchten Stellen im Gebiet der „Neuen Luppe“ wurden wir jedoch schnell fündig. An diesem schönen, sonnigen Morgen konnten wir von der Weinbergschnecke (Helix pomatia) über die Schatten-Laubschnecke (Urticicola umbrosus) bis zur Kleinen Glanzschnecke (Aegopinella pura) viele heimische Schneckenarten im Schatten des Waldes unter Laubstreu und an Totholz entlang des Weges finden – gerade unter abgestorbenem Holz hält sich Feuchtigkeit längere Zeit und es ist deshalb für Schnecken lebenswichtig.
So vielseitig wie die Formen der Schnecken, so vielfältig sind auch ihre Lebensräume. Neben dem Wald wurden auch die Kleingewässer und die Fließgewässer im Leipziger Auwald auf ihre geheimen Bewohner untersucht. Im Grünen Winkel und in der Neuen Luppe konnten ebenfalls diverse Wasserschnecken gefunden und in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet werden.
Auf der etwa dreistündigen Führung wurde nicht nur Wissen über Schnecken und ihre Lebensweise vermittelt, sondern auch die Renaturierungsmaßnahmen des Projekts Lebendige Luppe erlebbar gemacht.
Ein persönliches Highlight war der Fund einer optisch ebenso schönen wie filigranen Bernsteinschnecke in der Neuen Luppe. Diese Exkursion machte Lust auf mehr Natur und vor allem darauf, die Maßnahmen des Projekts Lebendige Luppe bei ihrer Entfaltung zu beobachten und der Revitalisierung der Aue in den kommenden Jahren zuzuschauen.