Der Burgauenbach im nordwestlichen Auwald wird in den kommenden vier Wochen stärker mit Wasser versorgt. Am heutigen Mittwoch, 27. März, wird dafür das so genannte Einlaufbauwerk vollständig geöffnet. Damit erhöht sich die Wassermenge, die aus dem Elsterbecken über den Burgauenbach in die Aue fließen kann, auf 500 Liter pro Sekunde.
Im vergangenen Jahr wurde das Einlaufbauwerk am Elsterbecken instandgesetzt und der Bachlauf revitalisiert, um der fortschreitenden Austrocknung der Aue rund um den Burgauenbach entgegenzuwirken. Die aktuelle Maßnahme ist nun ein weiterer wichtiger Schritt auf diesem Weg. Rüdiger Dittmar, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Gewässer, erklärt: „In jedem Frühjahr soll damit eine gesteuerte und temporäre Wiedervernässung initiiert werden, die dem Leutzscher Holz und der Burgaue zu Gute kommt. Durch die mit dem Burgauenbach verbundenen Altarme sollen größere Flächen im Auwald mit Wasser versorgt und die Biotope untereinander besser vernetzt werden.“
Indem dem Burgauenbach mehr Wasser zugeführt wird, sollen auenuntypische Arten wie Berg- und Spitzahorn zurückgedrängt, sowie auentypische Arten wie Eiche, Esche, Linde und Hainbuche gefördert werden. Wenn trockengefallene Flussarme wieder angebunden werden, können außerdem wertvolle strömungsberuhigte Lebensräume zum Laichen und Brüten geschaffen werden, was sich positiv auf die biologische Vielfalt auswirkt.
Die Unterführung der Bahnstrecke am „Wilden Mann“ wurde abschnittsweise erhöht. Spaziergängerinnen und Spaziergänger können somit auch während der ökologischen Wiedervernässung die Unterführung nutzen. Schilder weisen darauf hin, dass die Wege teilweise nass sein können. Vereinzelt kann es in den kommenden vier Wochen zu Einschränkungen kommen. Der Burgauenbach war 1999 von der Stadt Leipzig und dem NABU Sachsen hergestellt worden, um den Hartholzauenwald – dazu gehören Eichen, Eschen und Ulmen – zu erhalten. Er zweigt aus dem Elsterbecken oberhalb des Nahle-Wehres über den Deich in die Aue ab und verläuft unter der Kleinen Luppe hindurch nach Nordwesten, wo er zusammen mit dem Bauerngraben im Bereich der Waldspitzlachen in die Neue Luppe mündet. Zwischen Dezember 2022 und Ende Januar 2023 war der Bachlauf im Rahmen des Projektes „Lebendige Luppe“ revitalisiert worden. Dabei wurden Nebenarme des Baches angeschlossen und Wälle am Gewässerrand entfernt.