Frühlingsbilder vom Leipziger Auwald wie diese sind vielen bekannt. Bärlauch, mit botanischem Namen Allisum ursinum, soweit das Auge reicht. Wer genau hinsieht, erkennt jedoch, dass nicht überall der Bärlauch blüht. Die tiefergelegeneren und damit feuchteren historischen Flutrinnen und Senken sind bärlauchfrei. Denn Bärlauch ist zwar für frische Böden bekannt, mag aber keine nassen „Füße“, weshalb er in "dynamischen" Auenlandschaften nur auf den höheren, Standorten vorkommt - nämlich dort, wo die Standorte weniger häufig überschwemmt oder überstaut werden.
Allerdings sind Überschwemmungen im Leipziger Auwald in den letzten Jahrzehnten selten geworden. Dadurch war es dem Bärlauch möglich, sich großflächig auszubreiten. Ausnahmen sind dort zu finden, wo durch Druckwasser oder direkte Flututung das Wasser so lange stehen bleibt, dass der Bärlauch auf die Höheren Bereiche zurückgedrängt wird. Dies kann man auch sehr gut auf den Überschwemmungsflächen in der seit 30 Jahre regelmäßig im Frühjahr durch die Stadt Leipzig initiierten Paußnitzflutung in der Leipziger Südaue beobachten.
Wer Bärlauch für die eigene Küche verwenden will, sollte darauf achten, dass dieser jedoch nur in entsprechenden Mengen für den Eigenbedarf und nur außerhalb von Naturschutzgebieten gepflückt werden darf. Ebenso ist unbedingt drauf zu achten, dass beispielsweise nicht ausversehen die recht ähnlichen, aber giftigen Blätter des Maiglöckchens, des Ahornstabes oder der Herbstzeitlose geerntet werden! Der Bärlauch ist am typischen Knoblauchgeruch zu erkennen!