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Junihochwasser 2013: Boden- und Wasseranalysen aus der Burgaue liegen vor

Am 4. Juni stellten Dr. Annett Krüger und Anna Herkelrath vom Institut für Geografie in einem Infoabend die Untersuchungsergebnisse aus dem Hochwasserereignis vom Juni 2013 vor. WissenschaftlerInnen des Projekts „Lebendige Luppe“ hatten in der Burgaue in der Folge der Öffnung des Nahleauslassbauwerkes u. a. die Wasserausbreitung dokumentiert sowie Wasser-, Bodenproben und Sedimentablagerungen auf Blättern untersucht.

Aufgrund des extremen Hochwasserereignisses von Pleiße und Weißer Elster Anfang Juni 2013 wurden Teile des Leipziger Auwalds über das Nahleauslassbauwerk geflutet, um das Hochwasserschutzsystem in Leipzig, aber auch den Hochwasser-Scheitel für die Unterlieger zu entlasten. Das Hochwasser konnte sich flächig über knapp 5 Tage im Gebiet der Burgaue ausbreiten.

Durch das einströmende Wasser wurde zum einen Bodenmaterial abgetragen und an anderer Stelle abgelagert. Zum anderen wurde vom Fluss mitgebrachtes Material aus dem Einzugsgebiet eingeschwemmt. Die Universität und das UFZ Leipzig beprobten die Stoffgehalte dieser Einträge und stellten dabei fest, dass die Schwermetallgehalte von beispielsweise Blei, Cadmium und Nickel in den Sediment- und Bodenproben teilweise erhöht waren. Das Flutungswasser hingegen war stärker mit gelöstem Kohlenstoff und Nitrat belastet. Erhöhte Schwermetallgehalte konnten nur punktuell nachgewiesen werden, jedoch nicht flächig im Gebiet der Burgaue.

Resultat der WissenschaftlerInnen: Bei der Flutung an sich kann nicht von einer Gefährdung für das Auensystem ausgegangen werden. Entscheidender sind die Umlagerung von abgelagerten Sedimenten sowie die Remobilisierung aus Sedimenten, die ihren Ursprung vor allem in der Landwirtschaft und den Verkehrswegen in der Nähe der Aue haben. Außerdem sei zu beachten, dass im Einzugsgebiet der Weißen Elster der Eintrag von Schwermetallen auch geogene, also natürliche Ursachen hat. Teilweise problematisch zeigten sich die schlechten Abflussbedingungen in Teilen der Auenlandschaft. Vielerorts blieb das Wasser über einen längeren Zeitraum stehen und führte so zur Bildung von Nitrit. Insbesondere unter Sauerstoffmangel können toxische Stoffe entstehen und deren Mobilisierung begünstigen. „Doch hier kann das Projekt „Lebendige Luppe“ einen wichtigen Beitrag leisten“, so Dr. Annett Krüger. „Denn mit dem neuen Fließgewässer könnte im Anschluss an derartige Flutungsereignisse für einen gezielten Abfluss gesorgt werden.“

Im Anschluss an den Vortrag der Referentinnen meldeten sich einige Gäste der gut besuchten Veranstaltung zu Wort. Fazit einer Zuhörerin: „Da mit dem eingeleiteten Wasser nachweislich keine Belastungen in die Aue gelangt sind, könnte durch regelmäßige Flutungen der ursprüngliche Zustand des Auwalds wiederhergestellt werden – das sind doch gute Aussichten!“


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