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Auwaldmonitoring mit Grundwasserloggern, Bodengruben und Waldinventur

Grundwasserbeprobung im Projektgebiet der Lebendigen Luppe | Foto: Maria Vitzthum | NABU Sachsen
Grundwasserbeprobung im Projektgebiet der Lebendigen Luppe | Foto: Maria Vitzthum | NABU Sachsen

Zwischenbericht der naturwissenschaftlichen Begleitforschung

Beim Infoabend am 7. Juni 2017 stand die naturwissenschaftliche Begleitforschung, die neben der Gewässerrevitalisierung in der nordwestlichen Aue von Leipzig bis Schkeuditz durch das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und die Universität Leipzig durchgeführt wird, im Mittelpunkt. Projektmitarbeiter Rolf Engelmann erläuterte, wie das naturwissenschaftliche Monitoring im Projekt funktioniert. Bei den wissenschaftlichen Erhebungen geht es unter anderem darum, den Bestand von Bäumen, Sträuchern und krautigen Pflanzen zu ermitteln, die Bodenbeschaffenheit zu analysieren und das Grund- und Oberflächenwasser zu untersuchen. Die Ergebnisse der Untersuchungen vor Durchführung der Baumaßnahmen lassen sich dann mit erneuten Messungen nach Umsetzung des Projekts Lebendige Luppe vergleichen und stellen somit eine Bewertungsmöglichkeit für den Erfolg der Revitalisierung dar.

In seinem Vortrag zeigte Rolf Engelmann die Veränderungen des Baumbestandes in der Leipziger Aue auf, die ihre Ursache in unterschiedlichen Faktoren haben: Der Leipziger Auwald wird seit jeher fortwirtschaftlich genutzt und entsprechend durch den Menschen verändert. Einen für das heutige Erscheinungsbild des Auwalds essentiellen Meilenstein markiert die Beendigung der Mittelwaldwirtschaft Ende des 19. Jahrhunderts. Krankheiten wie das Ulmen- und jüngst das Eschentriebsterben tragen ebenfalls einen erheblichen Teil zur Veränderung des Waldbildes bei. So gibt es im Leipziger Auwald derzeit wenig mehr als 100 große Ulmen im Oberstand. 92 % der Eschen auf den Untersuchungsflächen im Gebiet der Stadt Leipzig zeigen Schadsymptome. Das ist eine traurige Realität, wenn man bedenkt, dass Esche und Ulme zwei der drei Hauptbaumarten einer Hartholzaue sind. Auch um die Eiche (3. Hauptbaumart) steht es nicht günstig: Unter den derzeitigen Bedingungen findet keine natürliche Verjüngung mehr statt, da die Eiche dafür viel Licht braucht und dieses in Folge der sie überschattenden Bäume fehlt. Um der Eiche bei der Vermehrung zu helfen, wird der Leipziger Auwald heute femelartig bewirtschaftet. In den sogenannten Femellöchern werden besonders Eichen eingepflanzt um die Population dieser naturschutzfachlich besonders wichtigen Baumart für die Zukunft zu erhalten. Neben der femelartigen Bewirtschaftung wird eine kleine Fläche in der Burgaue mit Methoden der Mittelwaldwirtschaft bewirtschaftet. Diese historische Bewirtschaftung wurde über Jahrhunderte im Leipziger Auwald betrieben und ist einer der Grundlagen für die heute noch zu findende Biodiversität. Auch in der Mittelwaldfläche sollen so vor allem Stieleichen für die ober Baumschicht gefördert werden.

Ein weiterer Faktor, der sich nachhaltig auf die Entwicklung des Auwalds auswirkt, ist die Veränderung bzw. Trockenlegung der Gewässerläufe in der Aue. Die Kraut- und vor allem die Baumschicht dokumentieren bereits einen zu trockenen Zustand des Auwaldes. Jedoch zeichnet sich auch ein hohes Potential für eine Dynamisierung ab. Als vorsichtige Prognose aus wissenschaftlicher Sicht besteht die Hoffnung, dass durch die Umsetzung der Lebendigen Luppe die Heterogenität und feuchten Bereiche im Auwald zunehmen und in der Folge für eine Aue typische, feuchtigkeitsliebende Organismen wieder konkurrenzstärker werden.

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